An alle, die in Foren posten:
Man muss nicht Journalist sein, um
verantwortlich für seine Publikationen zu sein und gegeben falls für
seine öffentlichen Äußerungen auch verantwortlich gemacht zu
werden. Man muss auch kein Journalist sein um den einfachsten Regeln
der Informationsbeschaffung und -verbreitung zu folgen. Und die
wichtigste Regel lautet: „Niemals auf Informationen aus zweiter
oder dritter Hand zu vertrauen!“ Dummer Weise bestehen die
angesprochenen Foren nahezu ausschließlich aus derlei (Pseudo-)
Inhalten. Die simple Lösung: „Immer an der Quelle fragen!“
Übrigens kann man für seine
Äußerungen in Foren auch rechtlich belangt werden, ...nur so am
Rande..., das gilt auch dann, wenn sich die hierzu verwandten
Informationen schriftlich darlegen lassen, aber dummerweise nicht auf
oder auf falschen Tatsachen oder nicht überprüften
Informationsketten beruhen. Gegebenenfalls ist sogar der
Forums- oder Facebook-Gruppen-Betreiber mit haftbar. Das gilt sowohl für sachliche, aber
auch für beleidigende, ruf- und geschäftsschädigende Inhalte. Man
sollte also immer mit Bedacht posten, dabei höflich bleiben, und
eine gute Rechtsschutzversicherung schadet auch nicht.
An alle, die in Foren lesen:
Seien Sie sich beim Studium einer
Informationskette stets im Klaren darüber, dass Sie es vielleicht
(mancherorts sogar mit erschreckend hoher Wahrscheinlichkeit) nicht
mit einer harten Information vom eigentlichen Urheber zu tun haben,
sondern mit Hörensagen und Spekulation oder schlicht individueller Meinung.
Auch für Leser gilt die einfache Regel: Falls bekannt, die
Information an ihrer Quelle verifizieren.
Noch ein gängiger Irrtum: Autoren mit
rekordverdächtiger Quantität an Posts haben in der Regel nicht
besonders viel Ahnung, sondern besonders viel Zeit und Langeweile –
Lobenswerte, leider seltene, Ausnahmen bestätigen diese Regel.
Mein Kommentar zu Foren im allgemeinen
und ganz speziellen:
Finger weg! Mir tut es um jeden Leid,
der sich im Vertrauen auf neutrale, individuelle Information auf ein
Forum verlässt. In der Regel ist man hinterher weder schlauer, noch
gut beraten. Kaum etwas ist so stark „geschmäcklerisch“ und
politisch gefärbt, wie ein flammendes Votum pro oder kontra einer
Marke, eines Gerätes oder eines Sachverhalts in einem Forum.
Verbreitung und Akkumulation von Halb- und Unwissen haben in vielen
Foren ein Größenordnung erreicht, die ich vor ein paar Jahren nicht
einmal für möglich gehalten hätte. Auch hier gilt: Ausnahmen
bestätigen diese Regel, nur leider viel zu selten.
Raphael Vogt
Stand 16.03.2017